Ein Japanisches Tor Mitten Im Teich

BADISCHE ZEITUNG
Mi, 20. Februar 2019
von Axel Kremp

Ein Torii soll vor der Villa Berberich zum Blickfang werden und an die Städtepartnerschaft mit Nagai erinnern.

BAD SÄCKINGEN. Ein Hauch aus Fernost wird bald durch den Park vor der Villa Berberich in Bad Säckingen wehen. Der Kultur- und Sozialausschuss hat vor Ort seinen Segen zur Aufstellung eines Japanischen Tors im Teich vor der Villa gegeben. Das Torii, wie solche torähnlichen Elemente aus der japanischen Architektur heißen, wird Robin Heckmann der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen.

Vor Ort bekannte Heckmann, ein Faible für japanische Architektur und solche Toriis zu haben. Bei der Suche nach einem Standort für ein von ihm gefertigtes drei Meter hohes, fünf Meter breites und 2,5 Meter tiefes, schlankes Torii sei er auf den Teich vor der Villa Berberich gestoßen. Weil solche Toriis in Japan häufig im Wasser stehen, habe er solch einen Standort gesucht. Der Bergsee sei aus Gründen der Standsicherheit, des Naturschutzes und des großen Aufwands nicht in Frage gekommen, heißt es in der Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung. Laut Heckmann soll das karminrote Torii etwa acht bis zehn Meter vom östlichen Ufer des Teichs so im Wasser stehen, dass es über dem Wasser zu schweben scheint. Laut Heckmann stehen solche Toriis in Japan häufig am Eingang zu einem Schrein, sie symbolisieren also den Übergang von der profanen in die sakrale Welt.

Ein Plädoyer für das Torii hielt auch Peter Haußmann, der Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, Freundeskreis Nagai-Bad Säckingen. Er erinnerte daran, dass die Stadt Nagai vor sechseinhalb Jahren aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft im Beisein einer Delegation aus Bad Säckingen eine Stele mit dem Bild des Trompeters von Säckingen hat aufstellen lassen. Das Torii, so meinte Haußmann, sei eine gute Möglichkeit, Nagai in Bad Säckingen sichtbar machen. So wie es in Bad Säckingen eine Nagaistraße gebe, gebe es in Nagai eine Bad-Säckingen-Straße.

Die Kosten halten sich für die Stadt Bad Säckingen in Grenzen. Kalkuliert wird mit einmalig 1800 Euro für die Unterkonstruktion und 500 Euro für die gärtnerische Gestaltung und Pflege.

Als Vorsitzender des Kunstvereins brach Frank van Veen eine Lanze für die Graffitiwand des Vereins am gegenüberliegenden Ufer. Sie dürfe dem Torii nicht geopfert werden. Letztlich sei beides Geschmackssache. Mit fünf Stimmen bei vier Enthaltungen und ohne Gegenstimme stimmte der Ausschuss dem Torii zu.

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