Freundeskreis Zählt Fast 130 Mitglieder

BADISCHE ZEITUNG und SÜDKURIER
Montag, 20. März 2017
Michael Gottstein

Verein plant als Höhepunkt des Jahres eine Reise ins japanische Kyoto.

BAD SÄCKINGEN (mig). Japan und seine Geschichte und Kultur haben eine treue Schar von Freunden und Bewunderern. Bei der Jahreshauptversammlung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft/Freundeskreis Nagai-Bad Säckingen am Freitag konnte der Vorsitzende Peter Haußmann einen umfangreichen Jahresrückblick vorlegen und sich über steigende Mitgliederzahlen freuen.

Im vergangenen Jahr kamen netto vier zusätzliche Personen zum Verein, und in dem noch jungen Jahr 2017 verzeichnete man bereits sieben Neueintritte, so dass der Verein derzeit 129 Mitglieder aus der Region dies- und jenseits des Rheins zählt. Im Januar berief der Vorstand Madoka Kühlbrey als Beirätin in das Führungsgremium. Sie stammt aus der Nähe von Tokio und lebt seit zwölf Jahren in Schopfheim.

Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres zählten die Auftritte der Kinder- und Jugendtheatergruppe „Tsuchie Kodomo Kagura“ vom 17. bis 20. Juli. „Die Künstler haben den Bürgern Bad Säckingens ein großes Geschenk gemacht“, sagte Peter Haußmann. Durch die Unterbringung bei Gastfamilien und einer Stadtführung nahmen die Gäste ihrerseits Eindrücke vom Hochrhein mit.

Im Scheffelgymnasium sowie vor 425 Besuchern im Schlosspark erweckten die Künstler mit Musik, Tanz und opulenten Kostümen Szenen aus der japanischen Mythologie zum Leben. „Man konnte kaum glauben, dass es sich bei den Darstellern um Kinder handelte“, meinte Regine Haußmann. Im Oktober feierte der Verein sein 30. Jubiläum, zu dem der Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin, Martin Löer, eigens aus Potsdam angereist war. Regine Haußmann hielt einen Rückblick auf die hochkarätigen Ausstellungen, die die Bad Säckinger Gesellschaft organisiert hatte, und mit einer Kunstausstellung wurden drei wichtige Säulen der japanischen Kultur gewürdigt: Margot Kawinski präsentierte die Kunst des Ikebana, Rie Takeda stellte Kalligraphien und Mathies Schwarze Keramiken aus.

Bei der Vermittlung japanischer Kultur macht die Gesellschaft auch regelmäßig gezielte Angebote für Kinder und Jugendliche. So fand im Rahmen der Märchentage das Bilderbuch-Theater „Kami Shibai“ in der Stadtbücherei statt. Dabei wurden Bilder präsentiert, die jeweils mit einem Text auf Deutsch und Japanisch versehen waren. Außerdem gab es in der Murger Bücherei eine Lesung aus dem Buch „Ich nannte ihn Krawatte“ von Milena Michiko Flasar. Es schildert zwei Aussteiger und nimmt sich eines Phänomens an, das in der sonst so konsensorientierten japanischen Gesellschaft immer mehr um sich greift. Ein Neujahrsempfang, ein Origami-Nachmittag mit Inga Bloss und Renate Griesser, mehrere Kochkurse von Tomoyo Jäger und einige sehr gut besuchte Kalligraphie-Workshops von Rie Takeda rundeten das Programm ab.

In diesem Jahr hielt Regine Haußmann einen Vortrag über Blaufärberei in Japan, und im Herbst wird ein Japanologe über Wasserkobolde referieren; außerdem ist eine Gesprächsrunde zum Thema „Japan besser verstehen“ vorgesehen. Höhepunkt wird eine (nicht-öffentliche) 16-tägige Reise nach Kyoto im Oktober sein.

http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/freundeskreis-zaehlt-fast-130-mitglieder
http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen/Grosses-Interesse-an-Japan-Der-Bad-Saeckinger-Nagai-Kreis-waechst;art372588,9180633